Sonntag, 5. Januar 2014

Uraufführung Waga - Wir sind pas mal et bcd plus!



Zombé fait la caisse      
Wir sind durch! Die Uraufführung  von „L’héritage/Das Erbe“ ist passé et c’est très bien passée. Wir sind müde, wir sind zufrieden, wir sind stolz. Es hat funktioniert, unser Stück hat funktioniert, auch hier in Westafrika. Klar haben wir, der Herr Regisseur und ich, immer und  praktisch ununterbrochen an unsere Arbeit geglaubt, aber das kleine Restteufelchen Namens Zweifel schleicht ja durch jede Kreation. Doch bei uns fand der Kreativgehörnte dieses Mal keine Nahrung.  L’héritage/Das Erbe gefiel. Das Stück, hier wie auch in der Schweiz, in Morée, Französisch, Deutsch und CH-Dialekten gespielt, wurde verstanden. In jedem Sinn. Und wie. Und hat in dieser Sprachkombination einen ganz eigenen Charme, einen eigenen Drall, einen eigenen Goût. 

Les spectateurs
La presse était partout
Lac de Zürich ...
Avec ce ventre là? Jumping au lit???

Roger Nydegger en plaine forme


Das Publikum war begeistert und bei einigen drückte die Szene um Thomas Sankara (Revolutionär aus Burkina Faso) auf die Tränendrüse, wie sie mir, après le spectacle, glaubhaft versicherten. Spürbar auch die Begeisterung für unsere jüngeren Schauspieler, sprich Laurin Buser und Valérie Kambiré und ihre Liebesgeschichte, ihren Wunsch nach Freiheit, Selbstbestimmung – wen wundert’s bei einem Durchschnittsalter der Burkinabés von 28 Jahren ...  doch auch die Beschneidung, von Rachel Braunschweig gespielt, von Halimata Nikiema mit Gesang untermalt, erreichte hier, wo viele, zu viele Mädchen beschnitten werden, eine Tiefe, die berührte und niemanden kalt liess. Und auch die Herren der Kreation, Armin Kopp und ChoCho Tabsoba überzeugten mit ihrem Spiel.

Dabei sah 48 Stunden vorher alles noch etwas staubiger aus. Alles was hoch und heilig versprochen war, war ebenso hoch und heilig nicht erledigt. Die Requisiten nicht à jour, der Jupe für unsere hoch (nein, nicht heilige) aber schwangere Burkinabé Schauspielerin Halimata noch immer zu eng, die Furchen des Bühnenbodens nicht ausbetoniert, der Tönler hatte seinen Text und seine Taschenlampe zu Hause vergessen und konnte in der Folge dem Stück nicht folgen, was zur Folge hatte, dass ihm alles huschhusch ausgeliehen werden musste, die beiden Poulets für das Sacrifice fehlten ebenso wie Gläser, Leggings, truc et truc hier und truc et truc da, des choses là und die Spielkisten waren nicht abgeschliffen, das Interieur nicht lackiert, der Stab nicht präpariert. Hinzu kamen die chronischen Verspätungen und die ausgesprochen schlechten Entschuldigungen, des einen BF Schauspielers. Wir waren alle en mauvaise humeur, nervös, genervt, unterzuckert. Plus eine Kermés (Chilbi à la Westafrika) vis à vis des Theaters, deren Musikboxen mit ihren Hits à Gogo, made in Africa samt Animation des DJs, ununterbrochen die Schallmauern durchbrachen und eine Probe, respektive DIE Hauptprobe unmöglich machten. Und dann war ja dazwischen auch noch der Übergang 2013 ins 2014, den wir schlank, aber mit wenig Schlaf über die Bühne brachten. Aber wir sind ja wer wir sind und nicht weniger und ein bisschen Hippie sind wir ebenso wie ein bisschen Anarcho und so kommt dann irgendwie und sowieso und derewäg  trotzdem alles gut.
Sprich am Tag der Uraufführung wurde alles à jour gebracht. Hektisch, halbvollständig, aber doch dans une certaine manière. Einzig die beiden Poulets – Mirabelle 1 et Mirabelle 2 machten einen erbärmlichen Eindruck, mehr tot als lebendig, brachte selbst ein kleiner Bestechungsversuch meinerseits dem Monsieur le Gardien  (Nachwächter) einen bezahlten Mehraufwand abzuringen um die beiden Hennen zu versorgen, konnte ihr frühzeitiges Ableben nicht verhindern. RIP.

Nous sommes opérationnelle.

!!Un grand MERCI pour Goran Basic für die Bilder!!



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