Zombé fait la caisse |
Wir sind durch! Die Uraufführung von „L’héritage/Das Erbe“ ist passé et c’est
très bien passée. Wir sind müde, wir sind zufrieden, wir sind stolz. Es hat
funktioniert, unser Stück hat funktioniert, auch hier in Westafrika. Klar haben
wir, der Herr Regisseur und ich, immer und
praktisch ununterbrochen an unsere Arbeit geglaubt, aber das kleine Restteufelchen
Namens Zweifel schleicht ja durch jede Kreation. Doch bei uns fand der Kreativgehörnte
dieses Mal keine Nahrung. L’héritage/Das
Erbe gefiel. Das Stück, hier wie auch in der Schweiz, in Morée, Französisch,
Deutsch und CH-Dialekten gespielt, wurde verstanden. In jedem Sinn. Und wie. Und
hat in dieser Sprachkombination einen ganz eigenen Charme, einen eigenen Drall,
einen eigenen Goût.
Les spectateurs |
La presse était partout |
Lac de Zürich ... |
Avec ce ventre là? Jumping au lit??? |
Roger Nydegger en plaine forme |
Das Publikum war begeistert und bei einigen drückte die
Szene um Thomas Sankara (Revolutionär aus Burkina Faso) auf die Tränendrüse,
wie sie mir, après le spectacle, glaubhaft versicherten. Spürbar auch die
Begeisterung für unsere jüngeren Schauspieler, sprich Laurin Buser und Valérie
Kambiré und ihre Liebesgeschichte, ihren Wunsch nach Freiheit, Selbstbestimmung
– wen wundert’s bei einem Durchschnittsalter der Burkinabés von 28 Jahren ... doch auch die Beschneidung, von Rachel
Braunschweig gespielt, von Halimata Nikiema mit Gesang untermalt, erreichte
hier, wo viele, zu viele Mädchen beschnitten werden, eine Tiefe, die berührte
und niemanden kalt liess. Und auch die Herren der Kreation, Armin Kopp und
ChoCho Tabsoba überzeugten mit ihrem Spiel.
Dabei sah 48 Stunden vorher alles noch etwas staubiger aus.
Alles was hoch und heilig versprochen war, war ebenso hoch und heilig nicht
erledigt. Die Requisiten nicht à jour, der Jupe für unsere hoch (nein, nicht
heilige) aber schwangere Burkinabé Schauspielerin Halimata noch immer zu eng,
die Furchen des Bühnenbodens nicht ausbetoniert, der Tönler hatte seinen Text
und seine Taschenlampe zu Hause vergessen und konnte in der Folge dem Stück
nicht folgen, was zur Folge hatte, dass ihm alles huschhusch ausgeliehen werden
musste, die beiden Poulets für das Sacrifice fehlten ebenso wie Gläser,
Leggings, truc et truc hier und truc et truc da, des choses là und die
Spielkisten waren nicht abgeschliffen, das Interieur nicht lackiert, der Stab
nicht präpariert. Hinzu kamen die chronischen Verspätungen und die
ausgesprochen schlechten Entschuldigungen, des einen BF Schauspielers. Wir
waren alle en mauvaise humeur, nervös, genervt, unterzuckert. Plus eine Kermés
(Chilbi à la Westafrika) vis à vis des Theaters, deren Musikboxen mit ihren
Hits à Gogo, made in Africa samt Animation des DJs, ununterbrochen die
Schallmauern durchbrachen und eine Probe, respektive DIE Hauptprobe unmöglich
machten. Und dann war ja dazwischen auch noch der Übergang 2013 ins 2014, den
wir schlank, aber mit wenig Schlaf über die Bühne brachten. Aber wir sind ja
wer wir sind und nicht weniger und ein bisschen Hippie sind wir ebenso wie ein
bisschen Anarcho und so kommt dann irgendwie und sowieso und derewäg trotzdem alles gut.
Sprich am Tag der Uraufführung wurde alles à jour gebracht.
Hektisch, halbvollständig, aber doch dans une certaine manière. Einzig die
beiden Poulets – Mirabelle 1 et Mirabelle 2 machten einen erbärmlichen
Eindruck, mehr tot als lebendig, brachte selbst ein kleiner Bestechungsversuch
meinerseits dem Monsieur le Gardien
(Nachwächter) einen bezahlten Mehraufwand abzuringen um die beiden
Hennen zu versorgen, konnte ihr frühzeitiges Ableben nicht verhindern. RIP.
Nous sommes opérationnelle.
!!Un grand MERCI pour Goran Basic für die Bilder!!
!!Un grand MERCI pour Goran Basic für die Bilder!!
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