Donnerstag, 19. Dezember 2013

Von der Arbeit und von falschen Gesängen, aber nicht von falschen Schlüssen

Ich bin in Ouaga oder Waga, comme vous-voulez, angekommen und schon hat mich der Alltag wieder.
Vor rund 40 Stunden gelandet, stehe ich geerdet im Flugsand, ziehe mir  mehrmals stündlich eine Wolljacke über und wieder aus, denn das aktuelle "Winterwetter" schlägt seine Kapriolen und ich fühle mich grad so heimisch. Es ist die Zeit der Grippeerkrankungen und der Meningitis, wir bewegen uns zwischen 15 und 25 Grad und böigen Winden, mal heiss, mal kalt, angereichert mit Flugstaub, Bakterien, Abgasen und allerlei olfaktorischen Sürprisen. Die Nase läuft, der Hals kratzt und Bö., unser Bühnenbildmeister hält sich tapfer mit Grippemitteln über der Sahara.
Die burkinabéschweizerische Bühenbildcrew, seit über 10 Tagen im Land, hat schon wacker geschraubt, gesägt, gearbeitet und fast alles ist bereits im Lot.
Augusta, la Productrice hat die Propagandamaschine angeworfen und wartet nun auf Flyers und unsere Plakate, die grösstenteils noch in Zürich und der noch einreisenden CH-Crew - als da wären: Regisseur, Schauspielerin, Freunde und Verwandte, Freundinnen und gute Geister - harren.

L'héritage/Das Erbe l'affiche de Alain Kupper

Das Abenteuer "L'héritage/ Das Erbe", ein Stück Familie, in der Schweiz abgespielt, in Ouagadougou ab dem 2. Jänner programmiert, hat definitiv begonnen.
Das war nicht immer soooo klar, hatten wir doch truppenintern mit Krankheit, sowie mit finanziellen  Schlaglöchern,  jenen einer Quartierstrasse in Gonghin, unserem Hauptquartier, nicht unähnlich, zu kämpfen.
Mais maintenant nous sommes en train de faire notre boulot. Comme prévue, zut.

Heute haben wie gemeinsam mit den Technikern des C.I.T.O., unserer Spielstätte vor Ort, die Theater-DVD visioniert. Die Herren müssen ja wissen, was sie zu beleuchten und zu vertonen haben. Theoretisch scheint alles pas de problème zu sein. Gutes Omen, amen!

Bühne=Dao, Ton=Verédique, Licht=Amadou

Weiter ging's mit einer Minifotosession des Bühnenbildes en plain rue. Schöne Geschichte, schöne Farben, schöne Bescherung. Was weniger schön ist, ist einmal mehr die lahmende Internetverbindung und die komischen Schriftsätze, die einfach mir nichts, uns alles, eingezogen sind. Hallooo das ist stinknormaler Text ... Ist da jemand?

Bühnenbild en plain rue

Bühnenbild mit Dame


Liebe Freundinnen und Freunde und Anverwandte und Geliebte und familiär Verhandelte und Unbekannte ich übergebe diesen Blog jetzt dem Netz, denn diese Unwägbarkeiten, sind heute nichts mehr für mich. Aber ich komme wieder. Wenn die Leitung besser besser ist und sich das Programm wieder anständig benimmt.

Wettertechnisch sind wir noch immer frisch und mit Tropfnasen unterwegs. Es ist 22h Wagazeit und das Mückenballett ist auch wie immer, nach Sonnenuntergang auf der Nachtbühne und macht was es am besten kann: STECHEN!  Und in der Nachbarschaft wird Gott gepriesen und so falsch gesungen, dass ich mir sicher bin, dass das mit diesem Gott für heute nichts mehr wird, besser so. Bonne nuit.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen