Montag, 30. Dezember 2013

Promotion en route!



Unsere Plakate im Zentrum von Ouagadougou!
(Einige der Fotos wurden mit frischen Orangen bezahlt.)

Le mec: "Eh, toi-là! T'as pris des photos, c'est payant! Donne-moi 5000 francs!"
La blanche: "Quoi?"
Le mec: "Ok, donne-moi 2500 francs!"
Le blanc: "Quoi? T'es fou? J'ai pris une photo de ma mère! Qu'est-ce que tu veux?"
Le mec: "Ehhh..."
Le blanc: "Tiens, une orange! D'accord?"
Le mec: "Ehhh, bref... Oke..., d'accord!"

(Photos: Gogo Basic)






















Vom Wochenende und allerlei Getier...


Werte Leserinnen und Leser

Infolge schwachen Internets und einem ebenso instabilen Blog-Programm, erscheint dieser Blog nun mit zwei TagenVerspätung. Pdp oder?


Das Wochenende steht vor der Tür und im Vorzimmer wartet das Neujahr. Hier in Waga läuft einiges auf Hochtouren. Draussen, drinnen, bei uns.  Wir sind frei, haben frei und auch wieder nicht, so ein ganz normales Wochenende halt, ein paar Tage vor der Uraufführung im  Theater C.I.T.O.. 

Letzte Probe vor dem Wochenende im Espace Gambidi, Laurin Buser a.k.a. David Winter
Augusta Palenfo, notre productrice et Roger Nydegger, le mèteur en scène
Ein Teil unserer Gruppe, schauspielende und zugewandte Freundinnen,  tourt heute Richtung Nazinga Ranch und wird dort hoffentlich auf Elefanten, Krokodile, Affen, Wildschweine, Schlangen und derlei Getier mehr am Wasserloch treffen, während ein anderer Teil, sich heute Samstag, weiter an der Promotion abarbeiten, und morgen beim Um- und Ab- und Aufbau pour notre création beteiligen wird. Abends werden wir voraussichtlich unsere Tanzbeine schwingen, wie und wer mit wem und wo und wann und wie lange  wird sicherlich Teil eines längeren Hin- und Hers, Auf- und Abs , Äh- und Nähs, Wäh und Gähns sein. Denn gruppendynamisch bewegen wir uns hier auf einem verdammt hohen Niveau. Bis jeweils das Feintunning stimmt, haben die letzten drei übrig gebliebenen Geier endgültig ihre Kreise am Himmel über Waga gezogen. Welpen, Rinder, Junggeckos, Ochsen, Leitkühe, Silberrücken, Ameisenköniginnen und Gottesanbeterinnen sind nicht so einfach in ein Taxi und auf eine Spur zu bringen. Vorlieben, Vorleben, Eigenheiten, Verliebtheiten, Mödeli, Erfahrungen, Animositäten, Egos alles braucht Platz, will wahrgenommen, gewürdigt, und hallooooooooo, ernst genommen werden. OMD Oh Mon Dieu, et Dieu est grand, comme vous vous savez, hein? 


Journaliste1, Journaliste2, Schauspielerin, Lichttechniker

Winter-Perle et Ouadraougou; les deux famillies sont prêt, auch mit erneuter,  unerwarteter Schwangerschaft






Montag, 23. Dezember 2013

Wend na lebga laafi

Langsam, langsam complementiert sich unsere Theatertruppe. Neu. Denn Bö, der Bühnenmeister und Ueli, le Baobab de Ziegelhütte Schwamendingen haben uns bereits wieder verlassen und sind in die europäische Zeitzone heimgekehrt. Mütter, Grossmütter und der Verwandten und Verwittwete mehr, wollen mit ihren Enkelsöhnen das Fest der grossen Emotionen feiern.
Dafür fliegt nun Roger Nydegger, seines Zeichens le metteur en scène de „L’héritage/Das Erbe“, ein. Er soll, so tratschen es die Geier über der Sahara, stark erkältet sein. Mais ca va aller und morgen geht’s ja schon mit den nächsten Proben weiter.
Wir, die wir hier in Waga bereits in Stellung sind und unseren Bewegungsradius und Horizont täglich erweitern – der Ho-riz-ont entspricht in etwa allen Reiskörner in BF, also mit einer Übertreibung hé hé – und meinen neu erworbenen Töfflikenntnissen – waren ja nicht untätig.
Zwar verliefen die beiden angesagten rèpetitions/Proben nicht wie geplant – das erstaunt mich nicht die Kochbanane – aber untätig waren wir gleichwohl nicht. Radio Savane ging am Samstag mit unseren Werbebotschaften und Statements über den Äther. 

Promo, Promo, Promo
 Nous avons commencer avec la promo, et alors ça c’est très important. Denn hier in Waga herrscht zumindest nächtens der Herr Winter und aus diesem Grund bleiben die Menschen lieber zu Hause. Draussen sackt das Thermometer auf tiefe 20 bis 17 Grad und dass ist einfach schweinekalt. Dass heisst, wir müssen alles, promotechnisch gesprochen, aber auch alles geben um die Leute hinter dem Ofen hervorzulocken. Zum Glück sind unsere Waga-Schauspieler bekannt wie mittelprächtige Fussballer – und die kennt hier jeder – aber unsere CH-Schauspieler kennt hier, mit Verlaub, personne. Das wird sich sicher mit der ersten Vorstellung ändern, aber soweit sind wir einfach noch nicht. Punkt. Also Promo, Promo, Promo. Augusta unsere unermüdliche productricé schaufelt uns jeden nur erdenklichen Auftritt zu. 

Glück in Waga
Dazwischen kämpfen wir mit gebrochen Schrauben, in und an einen lebenswichtigen truc des geliehenen Motos. Und sind rückblickend einfach froh, dass die Panne glimpflich verlief.
Wend na lebga laafi – komm gesund zurück, lautet ja die Losung.
Dass das auch so bleibt, wird bereits morgens Brust-, Rücken-, Delphingeschwommen wir ihr dem untenstehenden Bild entnehmen könnt.

Was noch? Ach ja. Wir haben auch bereits eine Tour in das schlingensiefsche Operndorf unternommen und ich, die ich bereits 3!!!! Mal dort war, festgestellt, dass ausser dem Schulpersonal, das bereits vor einem Jahr die Kinder unterrichtete, nix geht. Zwar steht neu die Krankenstation, mais ich habe so meine Bedenken, ob da dann auch tatsächlich mal ein Pflaster appliziert wird. Ich möchte ja nicht pessimistisch sein, aber irgendwie muss da noch Kohle her und wie bereits einmal in diesem Blög moniert, die Standortlage wirft doch ein paar Fragen auf... Die Architektur von Kére ist nach wie vor irdisch schön und klug gedacht, aber das allein reicht leider nicht.

Und jetzt ist es Zeit für ein Nachessen und dann ab auf den Flughafen.

 Und ja der Herr Regisseur Roger Nydegger ist gelandet. 

Und diese Schönheit haben wir heute in unserem Quartier entdeckt.

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Donnerstag, 19. Dezember 2013

Von der Arbeit und von falschen Gesängen, aber nicht von falschen Schlüssen

Ich bin in Ouaga oder Waga, comme vous-voulez, angekommen und schon hat mich der Alltag wieder.
Vor rund 40 Stunden gelandet, stehe ich geerdet im Flugsand, ziehe mir  mehrmals stündlich eine Wolljacke über und wieder aus, denn das aktuelle "Winterwetter" schlägt seine Kapriolen und ich fühle mich grad so heimisch. Es ist die Zeit der Grippeerkrankungen und der Meningitis, wir bewegen uns zwischen 15 und 25 Grad und böigen Winden, mal heiss, mal kalt, angereichert mit Flugstaub, Bakterien, Abgasen und allerlei olfaktorischen Sürprisen. Die Nase läuft, der Hals kratzt und Bö., unser Bühnenbildmeister hält sich tapfer mit Grippemitteln über der Sahara.
Die burkinabéschweizerische Bühenbildcrew, seit über 10 Tagen im Land, hat schon wacker geschraubt, gesägt, gearbeitet und fast alles ist bereits im Lot.
Augusta, la Productrice hat die Propagandamaschine angeworfen und wartet nun auf Flyers und unsere Plakate, die grösstenteils noch in Zürich und der noch einreisenden CH-Crew - als da wären: Regisseur, Schauspielerin, Freunde und Verwandte, Freundinnen und gute Geister - harren.

L'héritage/Das Erbe l'affiche de Alain Kupper

Das Abenteuer "L'héritage/ Das Erbe", ein Stück Familie, in der Schweiz abgespielt, in Ouagadougou ab dem 2. Jänner programmiert, hat definitiv begonnen.
Das war nicht immer soooo klar, hatten wir doch truppenintern mit Krankheit, sowie mit finanziellen  Schlaglöchern,  jenen einer Quartierstrasse in Gonghin, unserem Hauptquartier, nicht unähnlich, zu kämpfen.
Mais maintenant nous sommes en train de faire notre boulot. Comme prévue, zut.

Heute haben wie gemeinsam mit den Technikern des C.I.T.O., unserer Spielstätte vor Ort, die Theater-DVD visioniert. Die Herren müssen ja wissen, was sie zu beleuchten und zu vertonen haben. Theoretisch scheint alles pas de problème zu sein. Gutes Omen, amen!

Bühne=Dao, Ton=Verédique, Licht=Amadou

Weiter ging's mit einer Minifotosession des Bühnenbildes en plain rue. Schöne Geschichte, schöne Farben, schöne Bescherung. Was weniger schön ist, ist einmal mehr die lahmende Internetverbindung und die komischen Schriftsätze, die einfach mir nichts, uns alles, eingezogen sind. Hallooo das ist stinknormaler Text ... Ist da jemand?

Bühnenbild en plain rue

Bühnenbild mit Dame


Liebe Freundinnen und Freunde und Anverwandte und Geliebte und familiär Verhandelte und Unbekannte ich übergebe diesen Blog jetzt dem Netz, denn diese Unwägbarkeiten, sind heute nichts mehr für mich. Aber ich komme wieder. Wenn die Leitung besser besser ist und sich das Programm wieder anständig benimmt.

Wettertechnisch sind wir noch immer frisch und mit Tropfnasen unterwegs. Es ist 22h Wagazeit und das Mückenballett ist auch wie immer, nach Sonnenuntergang auf der Nachtbühne und macht was es am besten kann: STECHEN!  Und in der Nachbarschaft wird Gott gepriesen und so falsch gesungen, dass ich mir sicher bin, dass das mit diesem Gott für heute nichts mehr wird, besser so. Bonne nuit.

Sonntag, 8. Dezember 2013

On est ouagalais, oder wir sind alle ein bisschen ouaga

Kontinent mit Zukunft 
Das Stück heisst "L'héritage/Das Erbe" und wurde im Sommer 13 in der Trinkhalle der Ziegelhütte uraufgeführt. Wer's verpasst hat, ist selber schuld, sagen die, die es gesehen haben. Mais comme la vie n'est pas toujour chocolat, das kann passieren. Doch Rettung naht: "L'héritage/Das Erbe" wird ab dem 2. javier 14 in Ouagadougou gezeigt. Für alle, die nicht gekonnt haben und gewollt hätten, für alle, die sowieso schon lange einmal nach Burkina Faso wollten, für die Ouagalais und alle anderen, die in der Hauptstadt von BF leben, für Touristen und Touristiker, für NGöler und die -innen, für Theaternerds und -freaks, brev pour tout et tous.
Ach ja, der Inhalt. Zwei Familien, eine aus der Schweiz und eine aus Burkina Faso treffen aufeinander.  Lernen sich kennen, tauschen sich aus, gehen sich auf den Nerv, gehen sich aus dem Weg, treffen sich auf dem Friedhof und an der Bar, haben Sex und Missverständnisse und alles was so in einer durchschnittlichen Familie eben so geht. Das ist nicht immer lustig, aber durchaus zum Lachen.

Familie Schweiz und Familie Burkina Faso bringen anfangs noch alles auf die Reihe
Und zwei Hühner waren in Zürich auch mit von der Partie. Ehemalige Legehennen, die sich innert kürzester Zeit in die Gruppe einfügen konnten und sich als wahre Schauspieltalente entpuppten. Nun leben sie wieder  in ihrer angestammten Hühnerei und verdrehen so manchem Gockel den Hals. Für neue Angebote sind Mirabelle 1 et Mirabelle II jederzeit zu buchen. Anfragen an Ueli, le boom (der Baum) Restaurant, Ziegelhütte, Schwamendingen, Zürich (siehe Link, oben). Für die Aufführungen in Waga werden wir ein Hühnercasting ausschreiben, dazu mehr, wenn vor Ort. Claro.

Mirabelle I et Mirabelle II

Das Bühnenbild geht jetzt, das heisst am 9. Dezember auch auf Reise.  Eine logistische Herausforderung, die unsere Bühnenmann Bö, comme d'habitude, auf die Schraube gemeistert hat. Noch sind nicht alle Hindernisse überwunden, mais ça va aller et retour.

Bö, der Bühnenmeister meistert jede Kiste

Und bis dahin wird noch einiges Wasser die Limmat und den Volta runter fliessen. Okay lassen wir, oder besser ich die schlechten Metaphern links liegen, biegen wir ab und geniessen den heutigen zweitletzten Sonntag vor dem Abflug mit TuT, Tatort und Twitter. Eine Hammermischung. Und erst noch mit Ulrich Tukur, was für ein Mann, was für ein Schauspieler. Bis bald wieder auf diesem Kanal.